Die Aufbereitung von Sekundärrohstoffen wird heute in der Regel durch aufwendige mechanische Verfahren realisiert, welche meist energieintensiv sind und sich, abhängig von der Abfallfraktion, wirtschaftlich oft nur schwer abbilden lassen. Zur Lösung dieses Problems hält die Firma seccon ein neuartiges Patent, welches auf Basis eines thermo-chemischen Prozesses die Aufbereitung von Sekundärrohstoffen durch den Einsatz industrieller Abwärme beschreibt. Durch den thermischen Energieeintrag werden organische Verunreinigungen des Inputmaterials von den rückzugewinnenden mineralischen oder metallischen Sekundärrohstoffen durch Verbrennung oder Pyrolyse entsprechend der vorherrschenden Sauerstoffkonzentration abgeschieden. Zusätzlich kann das entstehende Pyrolysegas in die industrielle Anlage rückgeführt werden und so zur Substitution von fossilen Energieträgern beitragen. Folglich ermöglicht der Einsatz dieses neuartigen Prozesses eine deutliche Erhöhung der industriellen Primärenergieeffizienz.
In diesem Projekt wird dazu zunächst ein Small-Scale Demonstrator untersucht, verbessert und in einen bestehenden Industrieprozess integriert. Gleichzeitig werden durch den Einsatz neuartiger Energiemodelle energie- und exergieoptimierte Integrationskonzepte (z.B. Versorgung mit Abwärme, Nutzung des Pyrolysegases) erarbeitet. Neben dem Ziel der erfolgreichen Integration soll die Möglichkeit der Gewinnung von Wertstoffen aus Abfallströmen sowie die Nutzung des entstehenden Pyrolysegases zur Substitution fossiler Energieträger aufgezeigt werden. Im Anschluss wird auf Basis dieser Erfahrungen ein Integrationskonzept für einen Large-Scale Demonstrator entwickelt, welches im Rahmen eines KPC Projektes umgesetzt wird. Begleitend dazu werden systemische Nebeneffekte dieser Technologie wie die Reduktion von Primärenergie, Transport und Emissionen sowie wirtschaftliche Aspekte untersucht.
Innerhalb dieses Projekts werden am Lehrstuhl für Energieverbundtechnik folgende Schwerpunkte betrachtet:
- Erstellung eines exergetisch optimierten Konzeptes zur Integration des Small-Scale Demonstrators in eine Industrieanlage basierend auf der Modellierung des Energiesystems
- Evaluierung des Energiemodells sowie des Integrationskonzeptes zur Umsetzung des Large-Scale-Demonstrators
- Quantifizierung von Energieeinsparungen und reduzierten CO2-Emissionen für verschiedene Anwendungsbereiche
- Techno-ökonomische Untersuchungen und Extrapolation auf den gesamtwirtschaftlichen Effekt in Österreich
Das Projekt TCP_to_Industry ist Teil des Innovationsverbundes NEFI (New Energy for Industry), welcher sich durch Technologieentwicklung gemeinsam mit der Österreichischen Industrie der Energiewende stellt.
Projektpartner: seccon GmbH, WSA – waste service GmbH, OÖ Energiesparverband
Fördergeber: Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Vorzeigeregion Energie“ durchgeführt.